Für 2020 wurde das stark gefährdete Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), oder auch Breitblättrige Fingerwurz genannt, zur Orchidee des Jahres gekürt.
Sie kommt auf ungedüngten (stickstoffarmen) feuchten bis nassen Wiesen und Weiden, oft auch an Gewässerrändern vor. Doch dieser Lebensraum steht den Orchideen immer weniger zur Verfügung.
Foto: Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) - Regine Schadach
Ursachen sind fehlende Pflegemaßnahmen wie das Mähen, Überweidungen, aber auch der Klimawandel (fehlende Niederschläge, anhaltenden Trockenperioden erschweren den Orchideen einen weiteren Fortbestand). So trifft man nur noch vereinzelt das Breitblättrige Knabenkraut an. Verantwortlich letztendlich der Mensch. Wenn wir nicht eine weitere Art verlieren wollen, dann ist ein schnelles Handeln gefragt. Noch kommt sie in allen Bundesländern vor, aber wie lange noch?
Die Natur- und Umwelthilfe Goslar e. V., eine private Naturschutzinitiative, hat schon in den letzten Jahren gehandelt. Ein Feuchtgebiet bei Goslar am Nordberg, das sogenannte
Reinbach-Quellwiesenbiotop, 2010 erworben und renaturiert. In Zusammenarbeit mit zwei weiteren Naturschutzvereinen, darunter der Naturwissenschaftliche Verein Goslar e. V., und mit Unterstützung
der BINGO-Umweltstiftung konnten sich hier in den letzten Jahren die Bestände des Breitblättrigen Knabenkrautes erholen.
2010 gab es noch 24 Exemplare von der Orchidee! Der Bestand konnte sich dann durch regelmäßige Pflegemaßnahmen auf 648 Exemplare vergrößern.
Nun, das alles liest sich recht schnell und leicht, doch viel Arbeit, Schweiß und Ausdauer waren von den Naturfreunden gefragt. Belohnt werden Sie nunmehr jedes Jahr durch den Anblick der vielen zauberhaften Blütenstände der Orchideen!
Foto: Blütenrispe des Breitblättrigen Knabenkrautes - Regine Schadach
Quelle: Regine Schadach / Volker Schadach
