Grasfrosch: „Unter vier Augen, Regine Schadach hat sich große Sorgen um uns gemacht!“
Die Amphibienwanderung in diesem Jahr gestaltete sich richtig spannend.
Es ist ja bekannt, dass die Frösche & Co im Frühjahr bei Temperaturen in der Nacht ab 5 bis 6 Grad und Regen damit starten, zu ihren Laichgewässern zu wandern. Bereits im Februar hatten wir solche Bedingungen. Da machten sich die ersten Amphibien auf den Weg. Ein Kälteeinbruch stoppte diese erste Wanderung.
Im März stellte sich wieder frühlingshaftes Wetter ein. Also mussten wir vermuten, dass die Wanderung wieder einsetzen würde. Die einheimische Presse, die Goslarsche Zeitung, berichtete dazu. Und tatsächlich: Noch am selben Tag nach Erscheinen des Artikels wanderten viele Erdkröten. Am Krähenholz, an der B 241 konnte ich nicht alle retten. Es waren zu viele. Ich war dort allein. Hinzu kam, dass die Erdkröten ihre Wanderroute verlagert haben, sowohl weiter in Richtung Vienenburg als auch nach Goslar.
Neugierig, wie viele Erdkröten und Grasfrösche die Gewässer in den Biotopen der Natur- und Umwelthilfe Goslar e. V. aufgesucht haben, besuchte ich diese. Doch ich wurde enttäuscht. Nur im Trüllketal hatten Grasfrösche abgelaicht. Keine Frösche gab es am Reinbach Quellwiesenbiotop Nordberg, an der Grevelquelle bei Heißum, an den Teichen bei Upen und im Forellenteich Heimerode.
Eine plausible Erklärung für dieses totale Ausbleiben gab es nur am Teich am Hirschberg bei Heißum: Hier verzeichnen wir im vierten Jahr in Folge, dass die Amphibien das Gewässer nicht mehr aufsuchen. Es wird vielleicht an der Wasserqualität liegen. Es handelt sich um Sickerwasser aus dem Absitzbecken der Grube Fortuna.
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Sollte die Wanderung dieses Jahr ausfallen??? Warum eigentlich und ich machte mir langsam große Sorgen, insbesondere um den Grasfrosch, der im Harzvorland schon in vielen Biotopen verschwunden ist. Vor einiger Zeit hatten wir zu diesem Thema berichtet: "Sorgen um den Grasfrosch"
Dann setzte Nachtfrost ein, bis zu -10 Grad!! Das müssen die Amphibien gespürt und vorher gewusst haben. Es heißt ja auch nicht umsonst „Wetterfrosch“. Nach diesem Frost setzten weitere Wanderungen ein. Anfang April, es ging los, der Laichdruck muss groß gewesen sein. Jetzt bot sich mir überall das gewohnte Bild. Auch viele Grasfrösche waren dabei. Unüberhörbar bot sich der Ruf der Erdkröten und Grasfrösche, zum Beispiel am Reinbach Quellwiesenbiotop am Nordberg. Bis auf den Hirschberg-Teich bei Heißum fanden sich in allen oben genannten Gewässern Erdkröten und Grasfrösche ein.
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Quelle und Fotos:
Regine Schadach
Ich danke Jörg Kaspert, Redakteur vom Harzer Panorama am Sonntag, für die Berichterstattung am 26. April 2020!