Bundesstraße B 241 zwischen Goslar und Vienenburg
Dank der frühen Öffentlichkeitsarbeit der Unteren Naturschutzbehörde Goslar, konnten wir in diesem Jahr weitere Amphibienschutz-Helfer gewinnen. 14 Helfer sind erschienen, um das massive Sterben unserer Amphibien auf der Bundesstraße einzudämmen.
19. Februar 2023, auf dem Plan standen der Aufbau des Schutzzaunes, Müll einsammeln und ein Stück feste Leiteinrichtung säubern. Bei Sonnenschein und Windstille waren wir nach zwei Stunden mit unseren Arbeiten fertig.
Ein großes Dankeschön an alle Helfer.
Foto: Unsere Amphibienschutz-Helfer nach den Arbeiten bei Kaffee und Kuchen.
Überraschend wurde schon ein erster Froschlurch, ein Grasfrosch Weibchen (Rana temporaria), auf der Wanderung entdeckt und über die Straße getragen. Eigentlich nicht ungewöhnlich, denn die Grasfrösche sind die ersten Lurche, die sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen. Dennoch überrascht, denn vor 5 Jahren wurde hier an dieser Stelle der letzte Grasfrosch gesichtet. Jahre davor waren es noch Hunderte!!!
Inzwischen haben wir die ersten Erdkröten (Bufo bufo) über die Straße getragen. Der Wintereinbruch beschert uns jetzt eine kleine Pause. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir wieder aktiv sein.
Foto: Grasfrosch Weibchen (Rana temporaria)
Es sei noch an dieser Stelle unbedingt erwähnt. In diesem Jahr haben wir mit Hilfe der UNB Goslar eine VbA (Verkehrsbehördliche Anordnung) bekommen. DANKESCHÖN!
Während wir und die Amphibien auf der Bundesstraße unterwegs sind, wird die Geschwindigkeit für Fahrzeuge von 100 km/h bis auf 50 km/h reduziert. Wir erhoffen uns damit, dass wir, die Helfer besser geschützt sind und die Amphibien, die nicht von den Autoreifen erfasst wurden, nicht gegen den Fahrzeugunterboden geschleudert werden. Die Chance erhöht sich damit, dass mehr Tiere die Straße heil überqueren können.
Noch eine große BITTE AN alle POLITIKER und BEHÖRDEN, macht, dass unsere Amphibien endlich einen sicheren Weg zu ihren Laichgewässern bekommen! Stoppt endlich den Klimawandel. Er bedroht zunehmend alle Lebensräume. Unsere Amphibien brauchen Wasser. Der zunehmende Wassermangel bedeutet für die Tiere das Aussterben. Ein Bach der von unseren Amphibien gerne, statt Wanderweg, genutzt wurde, ist in diesem Frühjahr total trocken gefallen. Der Wasserstand der Vienenburger Kiesteiche, die Kinderstuben der Amphibien, sinkt stetig. Wir machen uns große Sorgen!!! Dennoch werden wir nicht aufgeben.
Foto: Trocken gefallener Bach, den die Amphibien gerne schwimmend als Wanderweg genutzt haben. Wir hoffen auf mehr Regen!!!!!
Bericht/Fotos: Regine Schadach, Goslar