Amphibienwanderung 2024 - helfende Hände gesucht

Amphibienretter an der B 241 sind dankbar, aber auch enttäuscht.

 

Die Amphibienwanderung 2024 hat vieler Orts schon eingesetzt. Die ersten Grasfrösche, Kröten und Molche haben sich bereits auf den Weg zu Ihren Laichgewässern gemacht. Die vorbereitenden Arbeiten laufen auf Hochtouren und sind fast abgeschlossen.

 

 

An der B 241 zwischen Goslar und Vienenburg am Krähenholz haben die Amphibienretter tatkräftige Unterstützung bekommen.

 

Die Firma EURAWASSER hat - wie schon in den letzten Jahren - das Amphibien-Fallgitter auf dem Feldweg freigespült. Nun können die wandernden Tiere durch das Gitter fallen ohne wieder auf den Weg zu gelangen. Entlang einer am Fallgitter angrenzenden Leitplanke, werden die Amphibien zu einem untertunnelten Bach unter der Bundesstraße geleitet. Unbeschadet erreichen sie so ihre Kinderstuben, die Vienenburger Kiesteiche.

Stark aufkommende Triebe und Jungbüsche mussten aus und vor der Leitplanke entfernt werden. Eine Aufgabe, die nur noch mit Maschinenkraft zu bewältigen war. Mitarbeiter vom Forstamt Clausthal-Zellerfeld, die vor Ort Waldarbeiten durchführten, haben spontan geholfen. (Siehe Bilder)

Jetzt muss von den Amphibienrettern noch der mobile Leitzaun rechts und links der festen Leiteinrichtung aufgebaut werden. Dann sind die vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen.

 

Da jedoch nur ein kleiner Teil des Sammelgebietes am Krähenholz untertunnelt ist, muss darüber hinaus noch viel Beinarbeit geleistet werden. Die Helfer suchen am Rand der Bundesstraße und versuchen die Tiere aufzusammeln, bevor sie auf die Straße laufen.

Die Sammelgruppe hat im letzten Jahr verstärkt versucht, auch Jungtiere und Rückwanderer zu retten. So konnten im Zeitraum von Februar bis November 2023 in ca. 1000 Arbeitsstunden über 6000 Tiere über die Bundesstraße getragen werden. Es gab auch einen ganz besonderen Fund zu vermelden, nämlich den einer sehr seltenen Wechselkröte (Rote Liste1 der vom Aussterben bedrohten Tiere).

 

Doch einen Wermutstropfen gibt es dennoch.

 

Bislang hat die Untere Naturschutzbehörde unterstützend über Presseartikel für weitere freiwillige Helfer geworben. Dringender Bedarf, auch an den vielen anderen Sammelstellen im Landkreis Goslar, besteht immer.

 

Doch in diesem Jahr sind die ehrenamtlichen Helfer auf sich selbst gestellt.

 

In einem Rundschreiben von der Unteren Naturschutzbehörde wurde den Naturfreunden mitgeteilt, dass durch einen langfristigen Personalausfall die Aufgaben innerhalb des Bereiches neu verteilt wurden und die Tätigkeiten rund um den Amphibienschutz 2024 reduziert werden müssen. Unter anderem wurde angekündigt, dass es keinen Presseartikel seitens des Landkreises Goslar geben wird und die Vermittlung von interessierten Personen in 2024 nicht leistbar sei. Bei Bedarf müssten sich die Naturfreunde selbst um eine Veröffentlichung in der Zeitung bemühen.

Foto: Wechselkröte (Bufotes viridis) - Rote Liste 1

Ungläubig wurden diese Informationen von den Amphibienrettern aufgenommen.

 

Vermutlich aus diesem Grund hat es auch bis heute keinerlei Feedback zu den Sammelergebnissen des letzten Jahres und dem Fund der sehr seltenen Wechselkröte gegeben, was doch recht enttäuschend für die Amphibienretter war.

 

 

 

 

Foto: Wechselkröte (Bufotes viridis) - Rote Liste 1

 

Bekanntlich aber ist das Glas halb voll!!

 

Die Verkehrsbehördliche Anordnung, eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 241 im Sammelbereich von 100 km/h über 70 km/h auf 50 km/h, wurde zügig bearbeitetet. Zusätzliche Hilfsmittel, Warnleuchten und LED-Laufgürtel, wurden bereitgestellt.

 

Jetzt fehlen nur noch weitere freiwillige Helfer.

 

Und jene Menschen, die gerne helfen würden, aber z.B. aus Zeitgründen nicht können, bitten wir - fahren sie vorsichtig, nehmen sie bitte Rücksicht auf Menschen und Tiere und nicht nur auf der B 241.

 

 

Unsere Kontaktdaten:

 

Sammelleiterin                                              Stellvertretende Sammelleiterin

Regine Schadach                                         Petra Kammann

 

Tel: 0171 4947406                                       Tel: 0175 5274194

mail@das-naturfoto.de                                gerhard-kammann@t-online.de

 

 

 

 

Quelle: Petra Kammann, Regine Schadach

Fotos: Regine Schadach

 

 

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