Goslar / Vienenburg - eine ertse Zwischenbilanz -
Amphibienwanderung 2024 an der B 241 am Krähenholz
Der Klimawandel ist auch in diesem Jahr mehr denn je spürbar. Zu warm und zu feucht waren die ersten beiden Monate des Jahres. Grund genug, dass die Amphibienretter schon frühzeitig Vorbereitungen zur diesjährigen Wanderung unserer Amphibien durchführten.
Die Helfer an der B 241 zwischen Goslar und Vienenburg am Krähenholz hatten mit einer Ortsbegehung begonnen. ......
Foto: Amphibienretter sind mit den ersten Arbeiten zufrieden
Es wurde festgestellt, dass das Fallgitter und die angrenzende feste Leiteinrichtung gesäubert werden mussten. Müll und die zahlreichen Äste, die durch die Stürme abgebrochen waren, sollten eingesammelt werden. Zu guter Letzt stand der Aufbau des mobilen Schutzzaunes auf dem Plan.
Schnell stellte Gerd Kammann fest, dass die bestehende Leiteinrichtung zwischen Fallgitter und untertunneltem Bach an der B 241 nur noch mit Maschinenkraft gereinigt werden kann. Hilfe war zufällig vor Ort. Das Forstamt Clausthal-Zellerfeld war mit Pflegearbeiten im Krähenholz beschäftigt. Spontan wurde uns Hilfe zuteil. In wenigen Minuten wurden die aufkommenden Triebe und Büsche in und an der Leitplanke mit großer Gerätschaft entfernt.
Die Naturfreunde sagen - Dankeschön -!
(Bilder per Klick vergrößerbar Foto: Schadach)
Die Firma EURAWASSER hat uns das Fallgitter wieder freigespült. Seit 2008 helfen sie schon den Amphibienrettern. Die Arbeiten sind notwendig, damit die Tiere nicht wieder auf den Feldweg gelangen, sondern gezwungen sind, an der Leitplanke in Richtung untertunneltem Bach unter der Bundesstraße zu wandern. Die Reinigung per Hand ist mühselig bzw. an einigen Stellen kaum machbar.
(Bilder per Klick vergrößerbar Fotos: Schadach)
Zwei Arbeitseinsätze folgten. Am 4. Februar 2024 wurde aufgeräumt und vorbereitende Arbeiten für den Aufbau des mobilen Schutzzaunes wurden durchgeführt. Am 17. Februar 2024 wurde der mobile Zaun aufgebaut.
(Bilder per Klick vergrößerbar)
Die Verkehrsbehördliche Anordnung (VbA) für die Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h über 70 km/h auf 50 Km/h in unserem Sammelbereich am Krähenholz haben wir bei der UNB beantragt und rechtzeitig vom Fachdienst Straßenverkehr der Stadt Goslar genehmigt bekommen. Zusätzliche Warnleuchten und LED-Laufgürtel konnten für unsere Sicherheit auf der B 241 durch die UNB Goslar bereitgestellt werden.
Parallel mussten wir uns um Presseberichte zur Werbung neuer Amphibienretter kümmern. Durch Personalmangel in der Unteren Naturschutzbehörde Goslar war ein behördlicher Pressebericht nicht durchführbar. Die Goslarsche Zeitung und das Harzer Panorama am Sonntag haben auf unser Wirken hin berichtet.
Nachstehend die entsprechenden Artikel als PDF-Dateien zum Download.
Über das HP am Sonntag konnten wir 3 neue Helfer für den Artenschutz gewinnen. Wir danken Jörg Kaspert, Redakteur, für die ausführliche und erfolgreiche Berichterstattung.
Die viel zu warmen Temperaturen haben uns veranlasst frühzeitig Kontrollgänge an der B 241 durchzuführen. Das war gut so!! Bereits am 6. Februar 2024 wurde ein erster Teichmolch über die Straße getragen. In den nachfolgenden Tagen folgten Erdkröten, Grasfrösche, Bergmolche und Kammmolche (leider auch ein totes Tier). Bis zum 22. Februar 2024, danach wurde es deutlich kühler, wanderten alleine am Krähenholz 709 Erdkröten, 17 Frösche, 46 Molche. Verkehrsopfer gab es auch, da wir die Strecke von ca. 3,5 km nicht engmaschig absammeln können. Wir zählten bisher 24 Tiere.
Erste Kontrollgänge - Foto: James Highfill, USA
Der Vollständigkeit halber ist hinzuzufügen, dass unser Sammelteam sich zusätzlich (je nach personellen Möglichkeiten) um ein Amphibiengebiet in Wöltingerode kümmert, welches in direkter Nachbarschaft zum Krähenholz liegt. Dieses Gebiet ist streckenmäßig sehr kurz, gesammelt wird überwiegend an einer kleinen Straße, dem Hercyniaweg. Allerdings wandern entlang dieser Straße sehr viele Amphibien - überwiegend Erdkröten - zu ihren Laichgebieten. In diesem Jahr konnten wir schon 422 Erdkröten und 2 Molche in Sicherheit bringen. Leider gab es auch hier Verkehrsopfer, bislang waren es 49 Tiere.
Nachstehend einige Handy-Belegbilder. (Bilder per Klick vergrößerbar)
In diesem Zusammenhang möchten wir alle Autofahrer bitten, rücksichtsvoll zu fahren - sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Nicht allen Autofahrern ist es immer bewusst, dass Menschen und Tiere auf der Bundesstraße gefährdet sind.
Und wer noch mithelfen möchte, die Amphibien über die Straße zu tragen, der ist bei uns herzlich willkommen!!
Sie können hier das Kontaktformular nutzen.
Last, but not least - Wir danken allen Helfern recht herzlich für Ihre bisherigen Einsätze und
Unterstützung!
Quelle:
Petra Kammann und Regine Schadach
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Elena Jerksen (Freitag, 01 März 2024 13:28)
Ich bin sehr beeindruckt und dankbar für alles, was die Natur liebende Menschen tun.
Allen sehr großes Dankeschön �